Bericht 2016

Bericht 2016

8. November 2017 Uncategorized 0

Toastburner im Mammutrevier

[Ein Bericht von Jens Homberg / auch erschienen im TOURENFAHRER]

Das 15. Twinduro-Treffen lockte vom 5. bis 8. Mai wieder zahlreiche Reiseenduristen auf die Burg Katlenburg am Südrand des Harzes

Zum nunmehr 15. Male rief das Twinduro-Orga-Team um Heinz, Jens und Martin die Treiber von Reiseenduros auf die Burg Katlenburg und mehr als 100 aus ganz Deutschland folgten dem Ruf. 

Dank Himmelfahrt fand sich bereits am Donnerstag rund die Hälfte aller Teilnehmer auf der Burg ein. Schon jetzt strahlten alle mit der Sonne um die Wette und die Meteorologen hatten für das gesamte Treffen Sonne satt und Temperaturen um 25 Grad angesagt. Dafür, so räumte das Orga-Team bei der Begrüßung am Freitagabend ein, habe man in diesem Jahr jedoch den gesamten Orga-Beitrag als Bestechungsgeld bei Petrus abliefern müssen, welches dieser dankend eingesteckt und beste Aussichten versprochen habe. Dass nun kein Geld mehr für die Preise der Roadbook-Rallye am Samstag übriggeblieben sei, mochte dann doch niemand wirklich glauben und am Samstagmorgen standen 14 Teams bei der Ausgabe der Startunterlagen an. 

Die Roadbooks gab es wie immer bereits am Abend zuvor und wurden von vielen schon passend für den Roadbook-Halter zusammengeschnitten bzw. in Form von Waypoints in das Navi eingegeben. Das Roadbook war in diesem Jahr auf drei 3-spaltige DIN-A4-Seiten angewachsen. Dies war jedoch keineswegs ein Indiz für eine nun dreimal solange Strecke. Das OrgaTeam löste vielmehr ein am Ende des 14. Treffens gegebenes Versprechen ein und hatte die Schriftgröße zielgruppen-, soll heißen: altersgerecht deutlich erhöht, um das Studium des Roadbooks auch während der Fahrt ohne Lesebrille zu ermöglichen. 

Natürlich entfalteten die Teams wieder reichlich Phantasie bei der Kreation eines Team-Namens und so machten dann sich nach dem stärkenden Frühstück am Samstag u.a. die „Spökenkieker“, „Jedi-Rider“, „Fifty-Fifty-Toastburner“, „Südenlose“ und „Blümchenpflücker“ und schon als alte Bekannte die „Burning Cosmonauts“ auf den Weg. Dieser war wie gewohnt keineswegs immer gut asphaltiert, sondern führte neben kurvenreichen Nebenstrecken auch über viele unbefestigte  Feld- und Waldwege in Richtung Solling und wieder zurück. Scheitelpunkt der Strecke, Mittagsrast und erste Wertungsprüfung befanden sich seit 2009 zum zweiten Mal auf dem Mammut Offroad-Gelände bei Stadtoldendorf. Vor der kulinarischen Einlage am Grill galt es jedoch die Station 1 anzusteuern und im geschlossenen Team fahrend auf einer 1 Kilometer langen Schotterstrecke möglichst exakt einen Schnitt von 30 km/h einzuhalten. Wer exakt zwei Minuten benötigte, hätte eine Punktlandung gemacht – allerdings hat das Orga-Team nur den Verlauf der Strecke verraten – jedoch nicht deren Länge! Dennoch machten hier die „Blümchenpflücker“ ihrem Namen keine Ehre, ließen Löwenzahn und Gänseblümchen weiter sprießen und verfehlten die Soll-Zeit haarscharf um nur 2,06 Sekunden und sicherten sich hier die Höchstpunktzahl.  Nach dieser ersten Prüfung durfte entweder Essen gefasst oder ein paar Runden im vorderen Bereich des Offroad-Geländes gedreht werden. Die einen konnten es kaum abwarten und legten gleich los. Die anderen gönnten sich die Runde als staubgesättigten Nachtisch. 

Während die Mammut-Runde „just für fun“ war und keine Teampunkte lieferte, musste während der gesamten Roadbook-Rallye wieder ein Aufgabenbogen mit Fragen zu Land, Leuten und Kuriositäten links und rechts des Streckenverlaufs abgearbeitet werden. So galt es u.a. in einem steinzeitlichen Kammergrab die Schädel der Verblichenen zu zählen, das Grafengeschlecht derer von Dassel einer völlig unzweckmäßigen „Motorradbekleidung“ – nämlich einer Ritterrüstung – zuzuordnen und nachzuweisen, dass die „Goldene Peitsche“ nicht in einem SM-Club sondern auf einem bekannten und am Rande der Strecke gelegenen Reitturnier als Preis verliehen wird.  Fernweh verursachte vielleicht bei einigen die Aufgabe, zehn am Rand der Strecke platzierte Länderflaggen im DIN-A4-Format – u.a. Myanmar und Botswana –  zu entdecken und richtig zu identifizieren. Das schon traditionelle „Mitbringsel“ musste diesmal im Töpferort Fredelsloh in Form verbrieft dort hergestellter Töpferware zu beschafft werden. 

Die meisten Teams konnten mit dem Aufgabenbogen ordentlich punkten und gleich vier – das „Himmelfahrtskommando“, die „Rookies of he Year“, „Feierabend im Morgenland“ und die „Fifty-Fifty-Toastburner“ erreichten hier fast die Höchstpunktzahl. Diese konnte jedoch niemand mehr erzielen, da leider die Flagge Aserbaidschans bis zum Eintreffen des ersten Teams unter mysteriösen Umständen abhanden gekommen war. 

Nach der Rückkehr auf die Katlenburg stand vor dem ersten und wohlverdienten Bier jedoch die Aufgabe an Station 2. An dieser wurden Spanngurte – sonst eher für das Verzurren von Gepäck auf dem Motorrad gedacht – einem anderen Zweck zugeführt und fesselten die kreisförmig aufgestellten Teammitglieder an den Beinen und hinderten sie sehr effektiv daran, in dieser nicht gerade auf Tempo getrimmten Formation einen Slalom-Parcour mit allzu hoher Geschwindigkeit zu absolvieren. Diesen bewältigten zwar letztlich alle, jedoch in höchst unterschiedlichen Zeiten. So lagen zwischen den 48 Sekunden des „Himmelfahrtskommandos” als schnellstem und dem langsamsten Team mehr als 5 Minuten! Nachdem das reichhaltige und leckere Grillbüffet zur verdienten Stärkung aller geplündert war, wurden schließlich die „Fifty-Fifty-Toastburner“ als die erfolgreichsten Punktesammler der Roadbook-Rallye auf das Siegerpodest gerufen. Und trotz der Abgaben an Petrus gab es dann natürlich doch schöne Preise für die Sieger und die Platzierten.  

Für das kräftig Fernweh schürende optische High-Light des Abends in Form eines faszinierenden Reisevortrags sorgten dann Frank und Hans von den Endurofreunden Bremen, die mit dem Team „Feierabend im Abendland“ zum Jahreswechsel 2015/16 das Morgenland, nämlich den Oman bereist haben. Für Schauwerte sorgten auch schon am Donnerstagabend Jörg und Heike mit ihrem Film über eine Irland-Reise sowie Ralf, der am Freitag den Twinduristen den gepflegten Off-Road-Ritt auf Cagivas Elefanten sehr dynamisch näher brachte.

Am Sonntagmorgen verließen die Twinduristen bei noch immer strahlendem Sonnenschein die wie immer gastliche Burg Katlenburg mit einem breiten Grinsen und machten sich auf den Weg in heimatliche Gefilde. Das Orga-Team freute sich über zufriedene Teilnehmer und brauchte nicht lange zu überlegen:
Natürlich gibt´s im nächsten Jahr vom 10. bis zum 12. Mai ein 16. Twinduro-Treffen! 

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