Rückblick 2020
Burg im zweiten Anlauf erstürmt
[Ein Bericht von Jens – auch erschienen im TOURENFAHRER Ausgabe Dezember 2020]
Nach der Verlegung von Mai auf Ende September konnte das 19. Twinduro-Treffen auf der Tonenburg als eines der wenigen großen Treffen in diesem Jahr doch noch durchgeführt werden.
Spannend war es bis zum Schluss: Werden die aktuellen Corona-Regelungen in Nordrhein-Westfalen das zulassen? Das Orgateam musste zusammen mit den rund 160 angemeldeten Twinduristinnen und Twinduristen lange zittern. Doch am Ende hieß es „Grünes Licht“ für den Sturm auf die Burg, der jedoch in vorschriftsgemäßen und geregelten Bahnen stattfand. Dafür sorgten schon Burgherrin Gesine und Burgherr Pete, die den organisatorischen Rahmen aus Sicht der Gastronomie und der Räumlichkeiten angepasst und bereits bei anderen Veranstaltungen erproben konnten. Damit stand der Grundidee des Treffens auch nichts mehr im Wege.
Nach der Begrüßung und dem Briefing unterm luftigen Zeltdach ging es am nächsten Morgen in den bewährten 6er-Teams und damit total Corona-konform auf die traditionelle Roadbook-Rallye. Diese führte diesmal über 151 Kilometer rund um den Solling – wie immer auf kleinen und kleinsten Wegen. Zur Freude aller mehr oder weniger grob Bestollten lag der Offroad-Anteil auf Feld- und Waldwegen diesmal bei mehr als 20% des Tracks.
Während das Orgateam während des finalen Roadbook-Checks am vorhergehenden Wochenende noch lange Staubfahnen aufwirbelte, hatte das Terrain aufgrund des Nachmittags einsetzenden Regens nun einen ziemlich feuchten Charakter. Zu wenig Wasser führte dagegen aufgrund der langen Trockenheit die Weser, so dass keine 24 Stunden vor dem Start der Roadbook-Rallye die Weserfähre in Polle ihren Dienst wegen Niedrigwassers einstellen musste. Für eine spektakuläre Weserdurchquerung des Flusses auf zwei Rädern war der Pegel dann aber doch zu hoch, so dass noch am Tag zuvor eine Umfahrung aus dem Hut gezaubert werden musste.
Die Nässe von Oben konnte den Fahrspaß jedoch keineswegs trüben, zumal es unterwegs auch wieder ein Aufgabenblatt abzuarbeiten und an zwei Stationen Prüfungen „On-Bike“ und „Off-Bike“ zu bewältigen galt. Das schaffte am Ende Team Nummer 18, mit dem verheißungsvollen Namen „Diesmal-wirklich-nur-Se(x)chs“ in der Summe mit Bravour und sicherte sich so den ersten Platz. Nicht zu unterschätzen war auch ein Gewinn an Erfahrung: Wie bringe ich am Start ausgehändigten Popkorn-Mais als Popkorn wieder mit auf die Burg? Hier griff Team „Unter-Mitas“ auf die für echte Twinduristen naheliegende Lösung zurück: Einfach in den heißen Endschalldämpfer füllen und poppen lassen!
Hoch waren auch wieder die Schauwerte der abendlichen Reisevorträge: Während am Freitag Hans Pfeiffer zeigte, wie man für einen guten Zweck auf vier Rädern heil durch die westliche Sahara kommt, nahmen Jörg Böker und Heike Rosenbohm das Publikum nach der Siegerehrung am Samstag mit ins sonnige Neuseeland. Zum Abschied waren sich am Sonntagmorgen alle einig: das 19. Twinduro-Treffen war „mit Abstand“ das Beste ;-).
Die angenehme Seite der Terminverlegung: bis zum 20. und damit Jubliläums-Twinduro-Treffen vom 7. bis 9.Mai 2021 sind es nur noch knapp 7 Monate!
Euer
Twinduro Orgateam
Bilder
- Fotos von Jens
- Fotos von Martin
- Fotos von Stefan (folgen in Kürze)
- Fotos von Ralf (externer Link)